Montag, 20. Oktober 2014

In Ghana zu leben verlangt Ghana zu leben

Nun sind schon wieder einige Wochen vergangen, in denen ich leider kein Internet hatte, um euch von meinen Erfahrungen zu berichten.
Vor zwei Wochen bekam ich Besuch von einem anderen Freiwilligen, der ebenfalls in der Eastern Region wohnt. Gemeinsam ging es das erste Mal in das Afrika, was man immer sehen wollte. Die Boti Falls - ich stelle vor: zwei unglaublich schöne Wasserfälle.
Um die 250 Stufen bergab, durch typische afrikanische Flora; dichte Gewächse aus denen vereinzelt riesen Bäume herausstechen; Lianen, die zwischen diversen Palmen herunterfallen; Palmenblätter, die meinen ganzen Körper bedecken könnten. 250 Stufen bergab, schon oben hörte man das Rauschen, und dann steht man auf der letzten Stufe - kleiner Sprung - Strand. Ein Baumstamm, der umgekippt auf dem Strandboden liegt und zwei wunderschöne Wasserfälle. Der eine ist der Female Fall, der andere der Male Fall. Ein Rauschen, was unsere Stimmen übertönte, das Wasser, was uns entgegenspritzte. Den Strand rauf und runter, aber satt sehen konnte man sich wahrlich nicht.
Bilder können es nicht beschreiben. Worte können es nicht erklären. Das war es, was ihr alle "deine Erfahrung" nennt. Und, um Gottes Willen, nicht, dass es damit genug wäre. Nein, anschließend ging es noch zum Umbrella Rock, einem Felsen auf den Bergen der Eastern Region. Ein Weg, der uns sicher eine Stunde (wenn nicht mehr) gekostet hat, weite Sicht über die Berge, wo nur noch die Giraffen in der Ferne und die Affen auf den Bäumen zur Perfektion gefehlt haben. Ein Weg, der in Deutschland mit der Aussage "Lebensgefahr - Betreten verboten" sicher nicht zugelassen wäre. Aufstieg, ich kann keine Gradneigung sagen, aber es war durchaus genug, und Felsen, 1,5 m hoch, Free-Climbing :D Das nenne ich Afrika. Und all das durch diese wunderschöne, atemberaubende Natur. Ein kleiner Fluss durch den Dschungel, halbe Höhlen, einfach alles, was man sich immer vorstellt. Wir waren klatschnass als wir oben ankamen, aber das war es wert. Dieser Blick. Es gibt keine Worte dafür. 
Irgendwo in Afrika, wo die Natur die Schönheit birgt.























 Und ja, ich bin in Afrika angekommen. Neben zwei ghanaischen Kleidern, trage ich nun also auch den afrikanischen Haarstil. Sieht so dumm eigentlich gar nicht aus, ist aber dennoch eine komplette Umstellung so viele und schwere Haare auf dem Kopf zu haben, die man nicht waschen kann. (Hey, Kroli! Du verpasst da ein wenig Fotomaterial, wie schade..).




Da das aber zu viele gute Eindrücke auf einmal waren, entschlossen sich die Weiber unter den Mücken, mich mal zu verfolgen, all mein Blut zu rauben, mich aufzufressen und mir auch noch ihr Gift einzujagen und ich lag letzten Samstag flach – Malaria. Man nimmt ja schließlich alle Erfahrungen mit. Nun geht’s mir aber wieder gut, in der Hoffnung, dass es auch so bleibt!

Am Wochenende hieß es für mich, mal wieder ein paar meiner Leute wiederzusehen und meine erste Nacht auswärts zu schlafen! Also bin ich nach Accra gefahren, dort hab ich zwei Mädels nach langer Suche und der Hilfe von überfreundlichen Ghanaern, getroffen, wir sind beim Arts Centre Mittag essen gegangen und dann ging es zum AFS Office zu den Twi Lessons. Das war ganz lustig und interessant, allerdings sprechen wir in der Eastern Region ein anderes Twi, womit sich teilweise die Aussprache unterschieden hat. Danach bin ich mit einer Freundin zum Trotro gegangen und wir sind durch die riesige chaotische Stadt gefahren. Angekommen auf einem kleinen Hügel, lag ein hübsches Haus und für mich hieß es das erste Mal mit einem Eimer voll kaltem Wasser zu duschen! Ich bin ja sehr verwöhnt mit meiner Dusche, aber trotzdem fand ich es total cool, auch mal die Variante auszuprobieren und man merkt wirklich, wie wenig Wasser man eigentlich nur benötigt und wie viel man verschwendet, nur weil man den Luxus einer Dusche hat!
Am Sonntag gings in die Kirche, danach gabs das typische Sonntags-Fufu und dann ging es nachmittags in eine Bar. Und endlich hab ich auch mal die schwarzen Tänzer gesehen, die man sonst nur in Filmen sieht. Was die für Choreos und Akrobatik an den Tag legen ist der pure Wahnsinn.
Eigentlich wollten wir an den Strand, aber wir waren dann noch bis zum Abend dort, was aber auch sehr schön war! Und schließlich wurde ich in ein Trotro gesetzt („Sie sitzt vorne, sie ist von Deutschland!“) und es ging nach Hause, in mein kleines, im Gegensatz zu Accra überschauliches Koforidua. 

Heeeey, ich habe wieder Internet - es werden also wieder mehr Einträge kommen!
Also bis bald, eure Efia Serwaa Lara 

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