Mittwoch, 12. November 2014

Von Adweso nach Old Estate und von Old Estate nach Adweso

Nun habe ich wohl fast alle Erfahrung mitgenommen, die man im alltaeglichen Leben mitnehmen kann. Ich hatte Malaria, ich war krank und hatte keine Malaria, ich habe mein Projekt gewechselt und zu guter Letzt nun auch meine Familie.

Mein altes Projekt, die King of Glory School, im Stadtteil Adweso, war einfach nicht meins, wie viele wissen. Und noch mehr wissen nun auch, dass ich vor circa 3 Wochen mein Projekt von Heut auf Morgen wechseln konnte. Fuer alle Anwesenden war es natuerlich gut, wenn ich keinen langen Weg zur Arbeit habe, also entschieden wir uns fuer die King Jesus School, die mit 5 Minuten Fussweg immer noch bei mir im huebschen Old Estate lag. Dort bin ich nun in einer Krabbelgruppe, wo die Arbeit auch mehr Spass macht. Leider werden Kinder immernoch geschlagen, aber nicht sinnlos und aus nichtigen bzw. nicht vorhandenen Gruenden und auch nicht so stark. Vor allem wird mehr mit dem Schlagen gedroht. Und ich mache jetzt auch mehr, zumindest gefuehlt. Fuettern, spielen, umziehen, troesten, schlafen legen, fuettern - schon wieder!? Na gut, so viel ist es nicht, aber es ist besser jetzt.
Und jeden Morgen ist Assembly, wo die Kinder singen und tanzen, die Nationalhymne schreien und beten. Unter anderem stand ich dann auch schon vor der Schuelermasse und durfte Azonto tanzen. Peinlich, wenn man weiss, dass die Kinder das besser koennen als man selbst.

Nun habe ich mich auch immer unwohler in meiner Familie gefuehlt, weswegen ich mich nach langem Hin und Her und eigentlichem Nicht Wechseln Wollen, doch entschieden habe, in eine neue Familie zu ziehen. Wieder hat AFS mich ueberzeugt, es hat nur zwei Tage gedauert und schon kam der Anruf, dass eine neue Familie gefunden wurde. Und dann war es nur noch eine Folge von Zufaellen:
Meine neue Gastmutter war die Verantwortliche in meinem alten Projekt (was so gesehen erst etwas unangenehm war, aber ich kenne sie eben und sie ist eine herzensgute Frau).
Meine Familie beherbergt bereits zwei Deutsche und eine der beiden hatte ich auch schon eher kennengelernt. Und gerade als der Anruf kam, war ich mit ihr und noch zwei anderen im Strand"urlaub".
Und am Montag gings schon los. Wohin? Nach Adweso. Somit habe ich alles gewechselt, was moeglich war und dabei nur die Wege gekreuzt...und jetzt hab ich wieder einen langen Arbeitsweg...;)
Ungluecklicherweise wurde ich mit totalem Luxus verwoehnt, weswegen hier - wo auch schon purer Luxus fuer afrikanische Verhaeltnisse existiert - manche Kleinigkeiten erstmal fehlen oder auffallen.
Was extrem ist, ist dass ich nur noch auf circa einem Drittel meines vorherigen Bettes schlafe und das auch nur eine Metallliege ist, wo eine durchgelegene duenne Matratze drauf liegt, die mich aber eine Metalllatte die Wirbelsaeule entlangverlaufend spueren laestt. Wenigstens kann ich mich so wieder auf mein Bett im kalten Deutschland freuen.
Und ich lebe aus dem Koffer, was ungewohnt ist, wenn man vorher eine Wand voll Schrank (sozusagen mehr Schrank als in Deutschland) hatte. Aber so gesehen ist es damit dem Afrika ein Wenig naeher gekommen, was ich mir immer vorgestellt hatte. Und immernoch ist es Luxus. Versteht ihr das? ;)

Nun ja, so viel zu den vielen Umzuegen. Es tut mir wahnsinnig Leid, dass ich mich kaum noch melde, aber ich bin auf das Internetcafe angewiesen und auch wenn man immer denkt, man hat viel Zeit, hat man trotzdem immer was vor und verschiebt das Internetcafe wieder nach hinten.
Ich bemuehe mich aber weiterhin.
Bis bald!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen